21.02.2021
Katzenphobie: Die menschliche Angst vor Katzen

Vielleicht werden sich jetzt einige denken: „Angst vor Katzen? Das ist doch lächerlich!“ Doch da wäre ich nicht so vorschnell! Jede Phobie – ob Katzenphobie oder andere Ängste – ist ernst zu nehmen, auch wenn man selbst nicht betroffen ist!
Warum, fragt ihr Euch? Weil es für die Betroffenen selbst nicht lustig ist und tiefe Einschnitte in die Lebensqualität bringen kann. Deshalb habe ich ein bisserl recherchiert und zu diesem Thema Informationen gesammelt…
Die Katzenphobie haben und hatten viele Menschen…
Gleich Mal zu Beginn: An Katzenphobie zu leiden ist keine Schande! Menschen mit Katzenphobie gab es schon in der Antike, z.B. Julius Cäsar, Alexander der Große und auch in darauffolgenden Epochen, litten Menschen wie z.B. Napoleon darunter! Ihr seht, diese Angst gab es schon lange vor uns und sie wird es auch weiterhin geben…
Allgemeines zur Angst vor Katzen…
Doch nun zurück zur Katzenphobie selbst, deren wissenschaftlicher Name „Ailurophobie“ ist. Ausgelöst wird die Angst nicht nur von schlechten Erfahrungen (z.B. beißen, kratzen…).
Oftmals wird sie einem Menschen bereits in der Kindheit antrainiert, durch Aberglauben und Horrorgeschichten über Katzen. Da dies oft durch Vertrauenspersonen geschieht, werden diese Erzählungen von den Kindern als absolute Tatsache akzeptiert. Somit wird der Nährboden für eine eventuelle Katzenphobie bereits in der Kindheit gelegt.
Doch auch im Erwachsenenalter kann es zu einer Angst vor Katzen kommen. Diese wird dann zumeist von anderen Erwachsenen ausgelöst. Am häufigsten tritt dies bei der Familienplanung ein. Hier wird den werdenden Eltern Angst vor diversen Krankheiten gemacht z.B. Toxoplasmose oder auch gerne Horrorszenarien erzählt wie z.B. die Katze könnte sich auf das Baby legen, Katzen und Kinder passen nicht gut zusammen…
Nicht jede Erzählung, auch wenn sie vielleicht noch so gut gemeint ist, ist sinnvoll oder hilfreich! Im Gegenteil: Solche Aussagen, wie oben angeführt, verängstigen Menschen und bewirken zumeist nur negative Gefühle und Unwohlsein!

Anzeichen einer Katzenphobie…
Wie äußert sich diese Phobie? Es kann zu Panikattacken kommen, muss es aber nicht! Es gibt verschiedene Varianten. Die harmlose Variante ist, dass der Kontakt zum Tier einfach vermieden wird. Als Beispiel: Keine Berührung von Katzen oder die Anwesenheit der Katze wird ignoriert…
Die extreme Variante der Angst, kann sich dadurch bemerkbar machen, dass der Betroffene fluchtartig den Raum verlässt oder in absolute Panik gerät, sobald eine Katze diesen betritt. Des Weiteren, dass diese Menschen keine Filme, Serien, Dokus anschauen, weil darin eine Katze vorkommt.
Noch extremere Auswirkungen zeigt die Phobie, wenn die Betroffenen sogar Pfefferspray bei sich tragen. Die Person glaubt dabei, sich vor vermeintlichen Attacken wehren zu müssen. Noch schlimmer ist, wenn es zu Gewalt gegen Tiere kommt! (dies kann natürlich auch andere Ursachen haben, wie wir wissen)
Weitere Abstufungen der Katzenphobie können sein, dass die betroffene Person, „nur“ Angst vor schwarzen Katzen, weißen Katzen… hat. Auch diese Formen sind durchaus verbreitet.

- Wer wirklich unter seiner Angst leidet, sollte sich helfen lassen!
- Angstfrei leben erhöht die eigene Lebensqualität!
Erkennen der Angst vor Katzen bei Mitmenschen…
Kann ich eine Katzenphobie bei meinen Mitmenschen erkennen? Das ist nicht so einfach, denn da die Angst vor Katzen gesellschaftlich nicht so akzeptiert ist, ist es für die Betroffenen nicht leicht, zuzugeben, dass sie unter einer Katzenphobie leiden!
Denn die meist gehörten Aussagen: „Stell dich nicht so an, ist ja nur eine Katze!“, „Seit wann haben Männer Angst vor Katzen?“; „Jetzt sei doch nicht so ein Feigling“ sind nicht hilfreich, im Gegenteil, sie bewirken, dass der Betroffene noch mehr Ängste bekommt, die z.B. vor gesellschaftlicher Ausgrenzung und dann beginnt ein echter Teufelskreis!
Auch deshalb sind Personen mit einer Katzenangst, sehr kreativ um ihre Phobie zu verbergen! Da wird schon Mal auf Nachfrage bezüglich des Pfeffersprays geantwortet, dass man sich in Zeiten wie diesen ja schützen müsse (z.B. vor Übergriffen, vor Hunden…).
Einladungen werden abgelehnt, mit Begründungen wie „im Kaffeehaus ist es ja viel interessanter“; „komm doch zu mir, ich habe viel mehr Platz“ „die Katze könnte mich mit etwas anstecken“ oder auch sehr oft gebraucht: „Ich bin allergisch gegen Katzen“.
Wenn der Mensch nie zu Besuch kommen möchte, sollte man vielleicht, so einfühlsam als möglich, nachfragen ob es an der Katze liegt! Wenn nicht, sollte man solange fragen, bis man eine wahrheitsgemäße Antwort erhält; denn es ist in diesem Fall für keinen der Betroffenen einfach, wenn sich jeder auf die eine oder andere Art abgelehnt fühlt…
Hilfe zur Überwindung der Katzenphobie…
Gibt es Hilfe? Ja, die gibt es und sie sollte auch in Anspruch genommen werden, denn Phobien gehen nur in seltenen Fällen von alleine weg! Es gibt professionelle Hilfe, bei welchen man mithilfe von Techniken zur Angstbewältigung, die Phobie besser in den Griff bekommt bzw. die Chancen, dass man Angstfrei leben kann sehr gut sind!

Man muss ja niemand davon erzählen, dass man ein Seminar zur Angstbewältigung macht, man kann ja sagen: „Ich möchte heute (oder wann auch immer das Seminar ist) einfach etwas Zeit für mich alleine, um mich auszuruhen…“ ABER, es wäre schon ein erster wichtiger Schritt, sich einem Menschen seines Vertrauens zu öffnen und von der Katzenphobie zu erzählen. Denn oft ist dieser erste Schritt, auch der erste Schritt zur Heilung und zur Steigerung der Lebensqualität!
Noch etwas positives hat es seine Angst zu bekämpfen: Wenn man diese Angst überwunden hat, kann man es auch mit seinen anderen Ängsten schaffen!
zu guter Letzt…
Abschließend möchte ich sagen, dass ein Mensch, der über seine Katzenphobie spricht und dazu steht, mutig und bereit ist, den Kampf gegen die Angst anzutreten. Ich bin überzeugt, dass der Betroffene es schafft ein selbstbestimmtes Leben zu führen!
Denn das eigene Leben sollte man selbst bestimmen und nicht die Angst! Dies gilt nicht nur in Punkto Angst vor Katzen, sondern auch in vielen anderen Bereichen des Lebens…