30.04.2023
Alle unter einem Dach: Katze und Menschenkinder
Zu allererst: Das gemeinsame Leben mit Katze und Kindern unter einem Dach ist abwechslungsreich, aufregend, schön, anstrengend, herausfordernd… aber niemals langweilig! Eine Katze und Kinder können eine besondere Beziehung aufbauen, wenn die Erwachsenen auf die Bedürfnisse von Beiden gut achten…😺
Des Weiteren haben diesbezüglich die Erwachsenen eine große Verantwortung, sowohl ihren Kindern, als auch ihren Katzen gegenüber! Das heißt, der Erwachsene muss sich seiner Entscheidungen, sowie deren eventuellen Konsequenzen voll bewusst sein und dementsprechend die Verantwortung übernehmen! Dies ist die Voraussetzung Katzen und Menschenkindern ein angenehmes Zusammenleben zu ermöglichen…
Katze und Kinder: eine schöne aber herausfordernde Kombination…
In diesem Blogartikel möchte ich die eine oder andere familiäre Lebenssituation aufgreifen und näher darauf eingehen. Dadurch hoffe ich, Euch unterstützen zu können…
Katze und Kinder: Ein Baby ist unterwegs…
Hierzu gibt es verschiedene Situationen. Die erste ist, dass die Katze bereits da ist und ein Baby unterwegs bzw. geplant ist… Dann hören die künftigen Eltern oft: „Die Katze muss weg!“ Doch das stimmt nicht! Warum sollte man das machen? Es gibt keinen Grund, dass zu tun, außer es sprechen vorhandene, ärztlich diagnostizierte Gründe dafür. Aber ansonsten gibt es keinen Grund, solange man auf ein paar Dinge achtet, wie z.B. die Schwangere soll die Katzentoilette nicht reinigen (wegen eventueller Toxoplasmose), Reinlichkeit im Haushalt (ist ja grundsätzlich selbstverständlich). Die werdende Mutter kann durchaus die Katze streicheln, den Bauch beschnuppern und die Katze teilhaben lassen an ihrer Mutterschaft.
Geht die Sache in Ruhe an, lasst Euch nicht stressen von anderen Menschen. Bildet Euch selbst eine Meinung, indem ihr Euch umschaut, umhört und darauf achtet, was für Euch passt! Nicht immer ist das, was für andere Menschen/Familien passt, für Euch persönlich stimmig. 😺
Die künftigen Eltern sehen sich auch oft in der Zwickmühle, zwischen ihrer Liebe zur Katze und dem neuen Erdenbürger. Doch das ist nicht notwendig, denn das eine schließt das andere überhaupt nicht aus! Lasst Eure Katze Teil haben, an Eurer Freude auf das neue Familienmitglied! Da wie oben bereits geschrieben, Reinlichkeit, sowie Usus ist, spricht nichts dagegen, dass die Katze sich im Kinderzimmer umschaut und die neuen Dinge beschnuppert.
Je nach persönlicher Sichtweise, kann man der Katze gewähren, sich in die Wiege zu legen oder auch nicht. (Die Babysachen gehören sowieso öfter gewaschen, denn meist kauft man diese doch schon viele Monate vor der Geburt und daher muss man sie öfter waschen, damit alles zum richtigen Zeitpunkt bereit ist) 😺
Wenn´s Richtung Geburt geht, trefft nicht nur für diesen Zeitpunkt die dementsprechenden Vorbereitungen, sondern auch für die Katze. Eine Geburt kann doch recht lange dauern und da ist es sinnvoll, eine Person des Vertrauens zu bitten, eventuell als Katzensitter zu fungieren. Dann ist man für alle Fälle gerüstet und kann sich auf die kommenden Herausforderungen konzentrieren.
Das Baby ist angekommen…
Es ist soweit: das Baby ist da und ihr kommt glücklich nach Hause, wo die Katze auf Euch wartet. Dies ist nun der Zeitpunkt, wo ihr echt viel, viel Geduld braucht! Warum? Weil es für die Katze jetzt eine extreme Erfahrung ist, dass da ein neuer Mensch ist, welcher sich nur mit Schreien ausdrücken kann. Katzen hören sehr gut und für sie ist das Babyschreien so laut, wie für uns ein Mensch der direkt neben uns steht und uns ins Ohr schreit…
Gebt der Katze nun Zeit sich zu gewöhnen, dass keine Gefahr vom Babyschreien ausgeht und das dies nun ein „Geräusch“ ist, welches ab nun normal ist. Wenn das Baby schläft und die Katze kommt um an den kleinen Händen/Füßen zu schnuppern, dann lasst es ruhig zu unter eurer Aufsicht. Zwingt die Katze nicht, zu kommen, sondern gebt ihr die Zeit, es von selbst zu tun. Katzen sind neugierig, sie wird schon kommen. Bei der einen Katze dauert es länger, bei der anderen ist es gleich von Anfang an…
Dennoch achtet auf die Katze, zeigt ihr, dass ihr sie trotz allem liebt. Verwöhnt sie mit Streicheleinheiten, Ansprache und allem was ihr gut tut. Ganz so, wie ihr es mit dem Baby macht! Ihr habt ja jetzt quasi zwei Babys, eines das miaut und das andere das schreit…😺
Eine weitere Situation bezüglich „Katze und Baby“ ist, dass ihr Eltern werdet, aber noch keine Katze da ist. In diesem Fall, würde ich mit der Anschaffung einer Katze warten, bis das Kind das Kindergartenalter erreicht hat… Warum? Weil, man dann schon eher weiß, ob ein Haustier in die künftige Lebensplanung (eventuelle Urlaubsreisen, Arbeitszeit, Ferienzeit, Ausflüge…) passt und ob man eine weitere Verantwortung für ein Lebewesen übernehmen will bzw. kann.
Katze und Kinder: Kleinkind soll mit Katze aufwachsen…
Meistens hört man: „Mein Kind will eine Katze“, „Kinder müssen mit Tieren aufwachsen“, „kleine Kinder und Tiere passen nicht“ Ich sage: Das kommt auf Euch an! Mögt ihr persönlich Katzen? Wenn ja, dann könnt ihr Euch über die Anschaffung einer Katze grundsätzlich Gedanken machen. Wenn nein, dann lasst es lieber!
Warum sage ich das so? Ganz einfach, weil die „Arbeit“ mit der Katze an Euch, den Erwachsenen, hängt. Ihr könnt von einem Kleinkind nicht verlangen, dass es die Katzentoilette reinigt, das Katzenfutter nach Hause bringt, die eventuellen „Hoppala´s“ (Erbrochenes…) der Katze beseitigt oder weiß wann die Katze Hunger hat… Also, wenn ihr Willens seid, Euch neben der Herausforderung der Kindererziehung auch der weiteren Verantwortung für eine Katze zu stellen – mit allen guten und schlechten Seiten – dann steht einer wunderbaren Familienzeit mit Katze nichts im Weg…😺
Bedenkt bitte, dass ihr dem Kind beibringen müsst, wie es mit einer Katze umgeht. (Lieb sein zur Katze, was mag die Katze bzw. was nicht, Katze hat auch Gefühle Katze hat Hunger und Durst…etc.) Erkundigt Euch bitte auch vor Anschaffung der Katze genau – entweder im Tierheim oder Züchter – welche Eigenschaften die Katze mitbringt (scheu, aufgeweckt, sehr schreckhaft, mutig, selbstbewusst…). Es klingt als wäre es nicht wichtig, ist es aber! Warum? Durch diese Erkundigungen kann man sich viel Frust ersparen und man kann abschätzen ob die Katze zu Euch passt. Natürlich gibt´s keine Garantie im Leben, aber man kann doch so einige mögliche unangenehme Situationen damit umgehen, wenn man sich erkundigt.
Nachdem dies geschehen ist und die Katze zu Euch nach Hause kommt, ist die Freude beim Kind sicher groß. Ab nun heißt es für Euch, dem Kind (dem Alter entsprechend) zu zeigen, dass eine Katze Verantwortung und Fürsorge bedeutet. D.h. das Kind lernt, sich selbst ein bisserl zurückzunehmen, zugunsten eines anderen Lebewesens. Wie sieht das eventuell in der Praxis aus? Ein kleines Beispiel: Die Katzentoilette gehört gereinigt, dass Kind will aber jetzt spielen. Dann erklärt man dem Kind, dass man zuerst die Toilette reinigt und erst danach Zeit ist, zum Spielen.
Oder ihr kommt nach Hause und das Kind will gleich spielen. Dann erklärt ihr ihm, dass die Katze gewartet hat und großen Hunger hat (die Katze kann sich ja nicht selbst am Kühlschrank bedienen) und dann erst gespielt wird. Lasst das Kind bei der Fütterung helfen! Erklärt ihm, warum ihr was macht! Nehmt Euch die Zeit, denn das Kind lernt dadurch nicht nur in Bezug auf die Katze etwas, sondern nimmt diese Lernerfahrung auch für andere Lebensbereiche mit… (z.B. Disziplin für Schule oder Arbeit; Prioritäten zu setzen, Verantwortung zu übernehmen…)
Es muss von ALLEN Familienmitgliedern gewollt sein…
Die zweite Variante von „Katze und Kleinkind“ ist, dass ihr Katzen zwar mögt, aber keine zu Hause haben wollt. Dann steht dazu und lasst Euch nicht überreden. Warum? Ganz einfach, ihr werdet alle unglücklich! Also, wenn eine Katze für Euch als Haustier nicht in Frage kommt, dann lasst es bitte! Egal wie sehr Euer Kind jammert und bettelt! Es würde sonst nur Frust, Wut, Ärger entstehen und eventuell zu Handlungen führen, welche ihr bitter bereut! Also, wenn ihr partout keine Katze wollt, dann lasst es bitte, zum höchsten Wohl aller Beteiligten sein! Das ist okay, nicht jeder Mensch, möchte ein Haustier. Das ist vollkommen in Ordnung. Genauso wie es okay ist ein Haustier zu wollen. Beides ist vollkommen in Ordnung, solange man sich darüber im Klaren ist, was man möchte…😺
Katze und Kinder: Teenager wünscht sich eine Katze…
Dieses Alter ist nicht einfach. Die jungen Menschen sind heutzutage sehr beeinflusst von sozialen Medien und anderen visuellen Eindrücken um sie herum. Da kann es schon sein, dass plötzlich das Kind auf der Matte steht und fordert: „Ich will eine Katze“, „Ich will diese oder jene Rassenkatze“ „Auf Instagram hab ich gesehen, dass eine Katze toll ist und wir werden dann ein berühmter Influencer“ „Mit der Katze werden wir berühmt auf YouTube“…
Was jetzt tun? Auf jeden Fall ruhig und sachlich bleiben! Jeder kennt sein Kind am besten und weiß, wie es grundsätzlich tickt. Erklärt dem Teenager, dass nicht alles Gold ist was glänzt! Sagt ihm auch, dass man im Internet meistens „nur“ die schönen Seiten sieht, weil jeder will, dass andere Menschen beindruckt sind bzw. von den Zuschauern in einem guten Licht gesehen werden wollen! Auch sollte man seinem Kind erklären, dass man eine Katze halten soll, weil man sie liebt und NICHT weil man mit ihr Geld verdienen will!
Wenn man weiß, dass sein Kind zwar im Grund verantwortungsvoll ist, aber momentan völlig austickt, nur weil es den Geschirrspüler ausräumen soll und dabei jedes Mal mit verdrehten Augen laut kundtut „gestresst zu sein, vor lauter Dingen, die es zu tun hat“, dann ist es klüger den Wunsch des Teenagers sachlich abzulehnen. Das wird dennoch wahrscheinlich ein mittleres Drama geben, aber spätestens wenn die Pubertät vorbei ist, es selbst einige echte Lebenserfahrungen gemacht hat, wird das Kind Eure Entscheidung besser verstehen.
Sollte der Teenager hartnäckig bleiben und ihr, grundsätzlich für die Anschaffung einer Katze sein – weil ihr selbst es eigentlich auch wollt – dann spricht nichts dagegen, solange ihr Euch im Klaren darüber seid, dass die „Arbeit“ wahrscheinlich an Euch hängen bleiben wird. Kann sein, muss nicht sein! Es kommt auf die Entwicklung des Kindes an. Seid aber nicht gekränkt, wenn Euch in diesem Fall das Kind sagt „Du hast ja die Katze gewollt, ich nicht! Warum soll ich mich um die Katze kümmern?“
Teenager muss auch Verantwortung tragen…
Bitte nehmt das nicht zu ernst, denn in solch einem Moment ist dem jungen Menschen nicht wirklich klar, wie verletzend und verantwortungslos so eine Ansage ist! Zeigt/Sagt dem Kind, dass diese Aussage nicht okay war und das auch Worte Konsequenzen haben. z.B. dauert dann das Bügeln der Lieblingskleidung gleich doppelt so lange… Oder das spezielle Jogurt ist nicht da, dann soll das Kind selbst ins Geschäft gehen und einkaufen (natürlich dem Alter entsprechend!) Frei nach dem Motto: „Du hilfst mir nicht, mich um die Katze zu kümmern und übernimmst keine Verantwortung? Du willst nichts zum Familienbund beitragen? Na dann musst Du warten, bis ich für Deine Annehmlichkeiten Zeit habe…“
Zieht es aber wirklich durch, sonst werdet ihr unglaubwürdig! Einem 15-jährigen Menschen ist es durchaus zumutbar auch einmal ein anderes T-Shirt anzuziehen, als das was er sich gerade im Moment einbildet bzw. zumutbar seine Wäsche selbst zu bügeln… In diesem Fall, solltet ihr dennoch überlegen, ob die Anschaffung einer Katze zu diesem Zeitpunkt richtig ist! Vielleicht ist es dann doch besser, noch einige Zeit zu warten, bevor man sich einen Stubentiger ins Haus holt…
Wenn ihr und Euer Teenager eine Katze wollt und alles passt (auch das Kind übernimmt Verantwortung für die Katze), dann steht dem Familienglück mit Katze nichts im Weg! Das wäre natürlich der beste Fall für alle Beteiligten! 😺
Wenn ihr dies beachtet, so sollte einem glücklichen Leben mit Katze und Kinder, welches durch ein wunderbares Schnurren begleitet wird nichts im Weg stehen…😻
zu guter Letzt…
Abschließend möchte ich Euch den kleinen Rat geben zur Anschaffung einer Katze geben: Überlegt gut und wählt weise, denn jede Entscheidung hat Konsequenzen. Manche sind gut, manche sind nicht gut. Dennoch muss man als Erwachsener diese tragen. Ihr seid nicht nur für das Wohl Eurer Kinder verantwortlich, sondern auch für jede Katze (oder anderes Haustier), welche bei Euch lebt/einzieht!